Exkurs Stress & Burnout
Wissenswertes über Stress
Stress ist definiert als Aktivierungsreaktion des gesamten Organismus auf einen Stressor.
Stressoren sind innere oder äußere Ereignisse, die das Individuum als Anforderung, Bedrohung oder Schädigung interpretiert.
Stressoren sind belastende Reize, die eine Reaktion auslösen.
Organisationsbedingte Stressoren z.B. Strukturen, Hierarchien, Lärm, Monotonie, Teamkonstellationen
Rollenbedingte Stressoren z.B. widersprüchliche Rollenanforderungen / -konflikte
Personenbedingte Stressoren z.B. Ängste, Perfektionismus, Konflikte, negative Denkmuster, Ungeduld, zu hohe Erwartungen
Stress ist oft hausgemacht!
Unsere schlimmsten Feinde sind meist wir selbst – Stressoren äußern sich in Form von schädlichen Glaubenssätzen, inneren Kritikern, Widersachern, Blockaden oder inneren Antreibern, die nur schwer zufrieden zu stellen sind.
Diese sagen uns beispielweise „Sei stark“ oder „Sei perfekt“ und werden aufrecht erhalten von Bedürfnissen wie dem Bedürfnis nach Anerkennung und Liebe.
Dabei sind die Menschen jedoch ganz unterschiedlich “gestrickt”, was die Stressempfindung angeht. Hierbei kommt es nämlich auf die Bewertung an, ob wir etwas als „stressig“ empfinden.
Sie kennen bestimmt die Unterscheidung von positivem, sog. Eustress und negativem, sog. Distress.
Eustress | Distress |
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Aufgabe wird als Herausforderung erlebt | Steigerung der eigenen Leistung zur Bewältigung |
Kontrolle der Situation | Situation gerät trotz Leistungssteigerung außer Kontrolle |
Nach erfolgreicher Bewältigung folgt Entspannung! | Keine (Nicht ausreichende) Entspannung |
Stressreaktion ist Dauerzustand | |
Leistungsabfall | |
Ohnmacht, Erschöpfung |
Stress in Maßen ist durchaus gesund und wirkt aktivierend
– aber auf die Balance kommt es an!
Bei andauerndem chronischen Stress sorgen eine Reihe von Hormonen dafür, dass unser Organismus sich nicht mehr vollständig erholen kann. Deshalb sind Erholung und Pausen so wichtig!
Chronischer Stress wirkt sich daher auf den gesamten Organismus aus und ist häufig verantwortlich für eine ganze Reihe von Beschwerden, wie Rücken- und Muskelschmerzen, Herz-Kreislauf-Probleme oder psychische Beeinträchtigungen.
Vom Stress zum Burnout
Der Burnout-Zyklus
Unter dem Begriff „Burnout“ werden Reaktionen auf ein inneres oder äußeres Stressgeschehen zusammengefasst. Meist verläuft die Entwicklung über einen längeren Zeitraum.
Burnout-Syndrom
Hiermit wird ein psychovegetatives Erschöpfungssyndrom als Folge einer chronischen Beanspruchungsreaktion bezeichnet.
Burnout-Symptome
Körperliche Ebene | Emotionale Ebene |
---|---|
Energiemangel, chronische Müdigkeit | Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Ausweglosigkeit |
Psychosomatische Symptome (Kopf- / Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schlafstörungen) | Schuldgefühle |
Atembeschwerden | Ängste |
Schwächung des Immunsystems | Nervosität |
Gewichtsveränderungen | Reduzierte Selbstachtung |
Veränderung des Ess- / Suchtverhaltens | Gefühl der inneren Leere |
Reizbarkeit, Ärger, Schuldzuweisungen | |
Geistig-Mentale Ebene | Soziale Ebene |
Abbau der kognitiven Leistungsfähigkeit und Kreativität | Gefühl von Fremdbestimmtheit |
Negative Einstellung zur eigenen Person, zur Arbeit, zum Leben allgemein | Gefühl, von anderen ausgesaugt zu werden |
Zynismus | Andere werden als Belastung erlebt |
Gefühle der Sinnlosigkeit und existenziellen Verzweiflung | Verlust der Empathie |
Ohnmacht | Sozialer Rückzug, Verlust des Interesses an anderen |
Flucht in Suchtverhalten | |
Vernachlässigung von Hobbies, Interessen |
Burnout-Phasen (nach Burisch, 2006)
1. Anfangsphase
Überhöhter Einsatz von Energie, Gefühle der Unentbehrlichkeit, Energiemangel, Müdigkeit, Verdrängung von Misserfolgen, Nicht-mehr-Abschalten-Können.
2. Phase des reduzierten Engagements
Aufmerksamkeitsstörungen, Desillusionierung, Verlust positiver Gefühle, Empathieverlust, negative Einstellung zur Arbeit, familiäre Probleme, Fehlzeiten.
3. Phase der emotionalen Reaktion und Schuldzuweisung
Depression, Schuldzuweisung, Angst, Bitterkeit, Pessimismus, Ohnmacht, reduzierte Selbstachtung.
4. Phase des Abbaus
Gedächtnis- und Konzentrationsschwächen, eingeschränkte Flexibilität und Kreativität, Entscheidungsunfähigkeit.
5. Phase der Verflachung
Gleichgültigkeit, Rückzug, Einsamkeit, Desinteresse.
6. Phase der Verzweiflung
Hoffnungslosigkeit, Suizidgedanken, existenzielle Verzweiflung.
Burnout oder Depression?
Burnout | Depression |
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Bezieht sich oft einen oder wenige Lebensbereiche (z. B. Arbeit, Pflege von Angehörigen) |
Betrifft alle Lebensbereiche |
Zynismus, Sarkasmus, Aggression nehmen zu | Schuldgefühle, Selbstvorwürfe stehen im Vordergrund |
Schleichender Beginn | Meist plötzlicher Beginn |
Arbeitsfähigkeit bleibt noch lange erhalten | Häufig Arbeitsunfähig |
Urlaub, Erholung, Lebensstiländerungen können Verbesserungen der Symptome bewirken | Medikamentöse Behandlung ist häufig nötig, um eine Verbesserung der Symptome zu bewirken |
Im Endstadium ist ein Burnout von einer Depression häufig nicht mehr zu unterscheiden. Daher ist ein Burnout genauso gefährlich wie eine Depression. |
Erkennen Sie diese Symptome bei sich? Ein rechtzeitig erkanntes Burnout-Syndrom wie auch eine Depression ist gut behandelbar! Lassen Sie es erst gar nicht erst so weit kommen.
Suchen Sie bitte umgehend Ihren Hausarzt auf, um Ihre Symptome abklären zu lassen.